Energie in Deutschland

Energiebedarf in Deutschland

 

Der deutschlandweite Bedarf an primären Energieträgern betrug 1990ca. 14.916 PJ, das entspricht etwa 4.140 TWh. Die fossilen Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas)bilden den größten Anteil, gefolgt von der Kernenergie mit ca. 11,2% und den regenerativen Energien (Wind, Solar, Wasser, Geothermie) mit 2,5%. Im Jahr 2009 ging der Gesamtverbrauch auf rund 13.400 PJ zurück. Dies entspricht einem Rückgang des Energieverbrauchs um ca. 10 %, bezogen auf das Referenzjahr des Kyoto-Abkommens im Jahr 1990. Eine Verteilung des Primärenergieverbrauchs ist in Abbildung 1 dargestellt. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch in Deutschland lag im Jahr 2010 bei 9,4%.

Primärenergieverbrauch in Deutschland 2009 Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Abbildung 1: Primärenergieverbrauch in Deutschland 2009 [67]

 

Energiebedarfsaufteilung in Deutschland

 

Der gesamte Energiebedarf in Deutschland ging in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Dies ist in vielen Bereichen auf verbesserte technische Lösungen mit weniger Energiebedarf, sowie verbesserte Dämmung von Gebäuden zurückzuführen. Bei den privaten Haushalten nahm der Verbrauch im Schnitt um jährlich 3,5% zu, was auf einem fortschreitenden Komfortgedanken beruht. Obwohl im Bereich der Haustechnik, mit Niedrigenergiehäusern und energieoptimierten Wohnungen, große Fortschritte gemacht wurden, wird die eingesparte Energie teilweise wieder von zusätzlichen Elektrogeräten (Waschmaschine, Computer, etc.) verbraucht. 27,4% (Abbildung 2) des gesamtdeutschen Energieverbrauchsentfallen im Jahr 2010 auf den Energiebedarf der Privatwohnungen.

Endenergieverbrauch der Verbrauchergruppen Quelle: Statistisches Bundesamt: Energie auf einen Blick, Ausgabe 2009

Abblidung 2: Endenergieverbrauch der Verbrauchergruppen [66]

 

70% davon werden für die Beheizung der Räume benötigt und 12% für die Warmwasserversorgung (Abbildung 3). Die übrigen 18% entfallen auf sonstige Prozesswärme, mechanische Energie oder Beleuchtung. Dieser große Anteil der Raumwärme am Gesamtenergiebedarf der Haushalte verdeutlicht, dass in diesem Bereich mit fortschrittlicher Technologie das größte Einsparpotential besteht.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Beleuchtung in privaten Haushalten nur ungefähr 2% des Gesamtverbrauchs ausmacht, kann man die Sinnhaftigkeit der gesetzlichen Einführung der Energiesparleuchten durchaus in Frage stellen.

Endenergieverbrauch nach Anwendungsbereichen 2007 Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Abbildung 2: Endenergieverbrauch nach Anwendungsbereichen 2007 in [67]

 

Energiekosten in Deutschland

 

Die Preise für Energierohstoffe spielen in der deutschen Wirtschaft eine zentrale Rolle, obwohl der Primärenergiebedarf über lange Zeit betrachtet rückläufig ist. Die stetig ansteigende Preisentwicklung der Energieträger ist der ausschlaggebende Grund für die bessere Resourcenausnutzung und die Nutzung eines Regenerativanteils bei der Wärme-/Kälteerzeugung. Der Heizölpreis im Jahre 2000 lag für 100 Liter bei 35 Euro. Im Jahr 2005 waren es bereits 65 Euro, bis sich der maximale Preis im Sommer 2008 auf 95 Euro einstellte. Bedingt durch die Finanzkrise im Jahr 2008 fiel der Heizölpreis wieder unter die 80 Euro-Marke. Seither steigt der Ölpreis kontinuierlich an, sodass die derzeitigen Kosten bei rund 86 Euro je 100 Liter liegen.

Ölpreisentwicklung der letzten 3 Jahre Quelle: FastEnergy GmbH

Abbildung 3: Ölpreisentwicklung der letzten 3 Jahre Quelle: FastEnergy GmbH

Die aktuelle Ölpreisentwicklung kann hier eingesehen werden.

Beim Strom ist der Preiszuwachs am stärksten ausgeprägt. Der ansteigende Preistrend war, anders als beim Öl und dem Absinken des Preises während der Wirtschaftskrise, nur in Aufwärtsbewegung. Trotz der beschlossenen Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, welche vergleichsweise günstigen Strom für die Anbieter bedeutete, wurden diese Einsparungen nicht an den Endkunden weitergegeben. Zukünftige Prognosen deuten auf einen deutlich stärkeren Preisanstieg hin, da die Energieerzeuger mehr und mehr auf regenerative Energien setzen müssen.

Auch beim Erdgas waren in den letzten Jahren sehr hohe Preissteigerungen zu beobachten, allerdings stagnierte der Gaspreis zwischen 2001 und 2005 auf einem relativ konstanten Level und stieg erst im Jahr 2007 sehr stark an. Auch beim Gaspreis verhalf die Wirtschaftskrise dem Endverbraucher zu günstigeren Gaspreisen, da dieser, wie auch der Ölpreis, in dieser Zeit rückläufig war.